Panasonic Klimaanlagen ansteuern
Wir haben bei uns in der Wohnung zwei Klimaanlagen von Panasonic im Einsatz. Beides sind eigenständige Split-Geräte.
Im Schlafzimmer ist ein Kit (Innen CS-Z20VKEW und Außen CU-Z20VKE) verbaut.
Im Wohnbereich ist ein Kit (Innen CS-XZ42ZKEW-H und Außen CU-Z42ZKE) verbaut.
Beide Klimaanlagen möchte ich mit SmartHomeNG ansteuern.
1. Ansatz: Anbindung an KNX
Eine Möglichkeit ist der Einsatz von jeweils einem INTESIS INKNXPAN001I000 KNX-Klima-Gateway, um eine Verbindung der Klimaanlagen zu meinem KNX Bus herzustellen. Diese Lösung setzt voraus, dass in der Nähe der Klimaanlagen ein grünes Buskabel liegt. Außerdem ist die Lösung nicht gerade preiswert. Der offizielle Katalogpreis im Panasonic Katalog liegt über 500 Euro. Der günstigste Preis den ich gefunden habe, liegt immer noch bei 260 Euro je Stück.
Da bei einer Klimaanlage kein Buskabel in der Nähe ist (und aufgrund der hohen Kosten), fiel diese Lösung aus.
2. Ansatz: Eingebautes WLAN Interface
In den Klimaanlagen ist serienmäßig zwar ein WLAN Interface verbaut, dieses kann jedoch nur eine Verbindung zur Panasonic Comfort Cloud aufbauen und nicht lokal angesteuert werden.
Auf pypi.org fand ich ein Python Package, welches die Kommunikation mit der Panasonic Comfort Cloud ermöglichte. Dieses Package setzt auf dem API auf, welches die Panasonic App auf iOS und Android nutzt. Allerdings ist dieses API von Panasonic nicht veröffentlicht, so dass das Package per Reverse-Engineering des API entstand.
Nach Anlaufproblemen, da die Comfort Cloud gerade das Login Verfahren geändert hat und ich auf eine neue Version des Python Packages warten musste, verliefen die ersten Tests vielversprechend. Alle Aspekte der Klimaanlagen waren steuerbar.
Ich habe daraufhin in den sauren Apfel gebissen, die Nutzungs-Daten der Klimaanlagen einer Cloud anzuvertrauen und begonnen ein Plugin für SmartHomeNG zu entwickeln. Das Plugin hat auch einen nutzbaren Status erreicht, aber dann begannen für mich die Probleme. Die Panasonic Comfort Cloud hatte mehrere Störungen und war Stunden- bzw. Tageweise nicht zu erreichen. In diesen Zeiten konnten die Klimaanlagen über SmartHomeNG nicht gesteuert werden und die Infrarot-Fernbedienungen der Klimaanlagen mussten wieder ausgepackt werden. Im Internet fand ich diverse Beiträge von Usern, die sich über die störanfällige Panasonic Comfort Cloud ausliessen. Diese Beiträge waren zum teil aktuell, zum Teil jedoch bereits Jahre alt. Das war ein Zeichen, dass Panasonic anscheinend nicht an der Zuverlässigkeit der Comfort Cloud arbeitet.
Da wir mit der Cloud Lösung nicht zufrieden waren:
- Daten auf Systemen, bei denen ich keine Kontrolle über den Zugriff habe
- Möglichkeit die Klimaanlagen durch jemand zu steuern, der sich Zugang zur Cloud verschafft
- Störungsanfälligkeit der Panasonic Comfort Cloud
- Durch dass nicht veröffentlichte API jederzeit der Ausfall des Zugriffs auf die Cloud möglich war (wie zuletzt bei der Änderung des Login-Verfahrens)
fiel diese Lösung bei uns auch aus.
3. Suche nach einer anderen Lösung
Die Panasonic Klimaanlagen verfügen über zwei Möglichkeiten sie ohne Cloud zu steuern:
- Infrarot Fernbedienung
- Gateways (z.B. das INTESIS KNX-Klima-Gateway), die an den CN-CNT Anschluß der Klimaanlage angeschlossen werden.
Der erste Ansatz (ein Device zu bauen, welches die IR Codes der Fernbedienung aussendet) hat einen entscheidenden Nachteil: Die Kommunikation ist uni-direktional. Das bedeutet, dass SmartHomeNG keine Veränderungen am Status der Klimaanlage mitbekommt, die z.B. durch die Fernbedienung oder durch Unterbrechung der Stromzufuhr herbeigeführt wurden.
Deshalb ist es besser eine Lösung zu suchen, die über den CN-CNT Anschluß mit der Klimaanlage kommuniziert, da hierbei eine bi-direktionale Kommunikation möglich ist.
Ich bin daraufhin längere Zeit tief im Internet verschwunden und habe nach einer Lösung gesucht, die über den CN-CNT Anschluß kommuniziert.
Bei der Suche bin ich auf eine Lösung gestoßen, die auf einer dafür designten Platine mit einem ESP32-C3 Mini Platine, einer selbst zu erstellenden Platine und der ESPHome Software besteht. Diese Lösung wird allerdings seit September 2023 nicht mehr als Fertiggerät angeboten. Es besteht dort ein Link zu einer Selbstbau-Anleitung, bei der allerdings die Platine selbst geätzt (oder bei PCBway in Auftrag gegeben) werden müsste. Die Platine ist nötig, um eine 3.3V zu 5V Wandlung durchzuführen. Das war mir doch zu viel Eigenarbeit, so dass ich auf Basis der hier gefundenen Informationen weiter gesucht habe.
Bei der Suche bin ich auf einen Forenbeitrag gestoßen, der beschrieb, dass die 3.3V zu 5V Wandlung nur für den ESP8266 notwendig ist, da die GPIO Anschlüsse des ESP32 Prozessors 5V tolerant sind. Das senkt den Aufwand deutlich.
Ich habe mir also ein Kabel mit dem Stecker für den CN-CNT, ein ESP32-C3 Supermini und ein Gehäuse besorgt und angefangen.
Meine gesammelten Erfahrungen und der Weg zur fertigen Lösung beschreibe ich in einem seperaten Beitrag.
0 Kommentare